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Wohlfühllage der Stimme

Arno Fischbacher

Sympathisch zu wirken ist in Beruf und Privatleben wichtig. Stress jedoch bewirkt Spannung. Das spannt auch die Stimme, macht sie höher, enger, weniger wohlklingend. Wer seine Botschaften stimmig formulieren will, nützt die Wohlfühllage der Stimme.

 

Sympathie und Überzeugungskraft

Forschungen zeigen, dass Gesprächspartner, deren Stimme im „Eigenton“ klingt, deutlich höhere Sympathiewerte haben. Das Gesagte klingt ausdrucksvoller, mit größerer Resonanz. Wenn Sie gelernt haben, Ihre Worte stets um den Eigenton herum zu artikulieren, so wird die stimmliche Botschaft kongruenter. Ihre Worte klingen weniger angespannt, Ihre natürliche Stimme kommt zur Geltung. Fazit: Weil die Stimme im „Eigenton“ authentisch klingt und entspannt, erzeugt sie bei neun von zehn Zuhörern Wohlwollen für Sie als SprecherIn.

 

Was ist der Eigenton?

Jeder Mensch verfügt über einen Eigenton (Fachbegriff: Indifferenzlage, auch bekannt unter „Wohlfühllage“). Ihre persönliche, individuelle Eigenton-Stimmlage umfasst laut Studien jene Töne, die sich im unteren Drittel Ihres Stimmumfangs befinden. Somit ist der Eigenton nicht etwa ein einzelner Ton, sondern jener Klangbereich, in dem Sie am energiesparendsten sprechen. Gleichzeitig wirkt Ihre Stimme nun sowohl auf Sie selbst, als auch auf Ihre Zuhörer am angenehmsten.
Trotz dieser positiven Eigenschaften scheint der richtige Eigenton nicht leicht zu treffen zu sein: Tatsächlich spricht im Alltag kaum jemand auf dem hochwirksamen Niveau seines Eigentons, sondern meist deutlich höher.

 

Wie entsteht die Wirkung auf andere?

Nicht nur zu hohes Sprechen strengt an. Auch wer über längere Zeit bewusst tiefer spricht, schädigt seine eigene Stimme, ohne es zu wissen – und überträgt diese Anstrengung unbewusst auf andere. Wie das funktioniert? Sowohl zu tiefe als auch zu hohe Stimmlage führt zu einer größeren Anspannung der Sprechwerkzeuge, die sich auf das Publikum überträgt. Denn selbst scheinbar passives Lauschen ist ein aktives Unterfangen: Zuhörer ahmen das Verhalten des Sprechers innerlich nach. Durch diese so genannte „interne Simulation“ übertragen sich mit der Zeit auch die Empfindungen des Sprechers auf den Zuhörer: Hören wir etwa jemanden mit belegter Stimme, fangen wir an, uns selbst zu räuspern.

 

Die Tonhöhe weckt Assoziationen

Oft höre ich heute das Argument, dass tiefe Stimmen durchweg als angenehm und sympathisch empfunden werden, ihre Urheber gelten als willensstark, souverän und kompetent. Piepsige oder gar schrille Sprecher werden hingegen gern mit dem Etikett „inkompetent, unsicher, unsachlich, sprunghaft“ versehen. Männer, die zu hoch sprechen, haben oftmals ein Imageproblem. Das liegt offenbar auch daran, dass die männliche Oktave heute dem „Geschäftston“ entspricht.
Studien zeigen, dass viele Frauen in leitenden Positionen ihre Stimmlage derjenigen von Männern anpassen. Das Schema „dunkle Stimme, tiefer Sinn“ stimmt allerdings so nicht ganz, denn Kinder haben ja auch hohe Stimmen, werden aber nicht automatisch als unsympathisch oder unglaubwürdig empfunden.
Wieder ist die Indifferenzlage, der Eigenton jeder Stimme entscheidend. Wessen Stimme im Eigenton klingt, wird von seinen Zuhörern immer als authentisch, überzeugend und selbstbewusst wahrgenommen.

 

Aber Achtung: Gewohnheiten sind mächtig!

Wobei das gar nicht so einfach ist: Wer zum ersten Mal bewusst den Klang seiner Wohlfühllage erlebt, weicht womöglich vor der Macht des eigenen Ausdrucks zurück.
Die eher zurückhaltende Mitarbeiterin hat womöglich selbst Respekt vor ihrer voluminösen Altstimme – mit der sie die lang ersehnte Gehaltsforderung locker durchsetzen könnte. Und wenn Sie im Alltag eher zum Nuscheln neigen, erschrecken Sie vielleicht sogar vor den eigenen messerscharfen Forderungen, sobald Sie sie ausgesprochen hören. Stimmtraining erfordert somit auch Mut, die Macht des eigenen Ausdrucks zuzulassen, zu erleben.
Das Schöne daran: Nichts wird von Außen dazugetan, alles ist bereits in Ihnen angelegt. Sie treffen die Entscheidung, bisher verborgene Facetten der eigenen Persönlichkeit selbst zu erleben – und anderen zu schenken.

 

Zusatznutzen: Hilft gegen Lampenfieber

Das bewusste Erleben des Eigentons kann auch helfen, besser mit Lampenfieber, dem Stress vor einer wichtigen Präsentation, umzugehen. Die psychische Anspannung vor Ihrem Auftritt ist ja nicht an sich negativ, kann sie doch helfen, Energien freizusetzen. Schlägt sich diese Anspannung jedoch auf die Stimme, so rutscht die Stimmlage meist nach oben, die Stimme wird flatteriger, dünner und schriller, die Atmung beschleunigt sich. Hat man Erfahrung mit seinem Eigenton, so kann man sich bei einer Präsentation ganz bewusst darum bemühen, vor dem Sprechen die „Wohlfühllage“ der Stimme vorzubereiten und damit die Verkrampfung seiner Stimmbänder zu verhindern. Die Entspannung der Stimmbänder hat dann meist auch eine Auswirkung auf die Atmung und damit auf den ganzen körperlichen Zustand.

 


ÜBUNG: Aktives Zuhören

Wussten Sie, dass Ihre Stimme täglich – ohne es zu wissen – viele Male in der „Wohlfühllage“ erklingt? So können Sie diese Tatsache für Ihre persönliche Stimmentwicklung nutzen:

  • Stellen Sie sich vor, Sie seien im Gespräch mit einem Freund oder einer Freundin und hören gerade aufmerksam zu.
  • Nicken Sie nun bedächtig abwägend mit dem Kopf. Gedanken tauchen auf wie „Was Du nicht sagst!“ oder „Schau, schau… interessant…!“ Brummen Sie dabei nachdenklich und gut hörbar: „mmh…, mmhhh…!“.
  • Gratulation! Sie haben gerade den Eigenton Ihrer Stimme aktiviert.

Wichtig: Aktiv zuhören, also aktustisch Feedback geben („mmmhh…!“) bedeutet nicht Zustimmung! Damit signalisieren Sie ihrem Gesprächspartner nur, dass Sie aufnehmen, was gesagt wird..

TRANSFER in den Alltag: 

Vergleichen Sie nun den Klang dieses „mmmh!“ mit dem Klang eines nachfolgenden einfachen Satzes.

  • In welcher Phase klingt Ihre Stimme höher, tiefer? Worin unterscheiden sich die Klänge am deutlichsten?
  • Wiederholen Sie nun das kleine Experiment. Horchen Sie aufmerksam auf den Klang des „mmmh!“ und sprechen Sie den danach folgenden Satz bewusst aus dieser inneren Klangeinstellung heraus.

Wiederholen Sie diese wirkungsvolle Übung im Alltag immer wieder in Gesprächen. Achten Sie auf die Wirkung.

 

 

Arno Fischbacher im Internet Arno Fischbacher  ist Wirtschafts-Stimmcoach, Rhetoriktrainer, Redner und Autor. Er trainiert Vorstände, Führungskräfte und Mitarbeiter zu den Themen Stimme, Sprach- und Medien-Kommunikation. Arno Fischbacher ist Vorstand und Inhaber der Plattform  www.stimme.at

Arno Fischbacher im Internet: arno-fischbacher.com

 

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