Eine melodiöse und freundliche Stimme hören wir gerne. Maßgeblich dafür ist die Modulation. Die Melodie in unserer Sprache folgt einer steten Bewegung, einem Auf und Ab, an dem man hört, wie etwas gemeint ist. Die Sprechmelodie bestimmt darüber, wie wir klingen. Ob lebhaft oder monoton, ob ermunternd oder gelangweilt, ob empathisch oder reserviert, ob fröhlich oder ernsthaft – all dies erkennt man an der Modulation in der Stimme. Sie zeigt, in welcher Gestimmtheit und mit welcher inneren Einstellung jemand spricht.
Diese Beweglichkeit in der Stimme kann darüber entscheiden, ob man im Gespräch buchstäblich „auf einer Wellenlänge“ liegt. Auch wenn man ernsthaft und seriös wirken möchte, kann man trotzdem ansprechend und empathisch klingen.
Sprechen ohne Modulation ist eigentlich undenkbar. Es wäre monoton und kalt. Die richtige Modulation klingt wie ein Schwung nach oben oder unten. Schon in einfachen Sätzen hört man diesen Schwung. Eine melodiöse Stimme lässt sich trainieren:
- Sprechen Sie langsam und gedehnt den Satz: „Hallooo, wie geeeht’s?“
- Führen Sie dazu nun mit einem Arm eine schwungvolle, einladende Geste aus und wiederholen Sie den Satz.
- Verbinden Sie eine Armbewegung mit einer Silbe: ein Bogen mit der Hand bei „Hallooo“, ein Bogen bei „wie geeeht’s?“
- Üben Sie dies drei bis vier Mal.
- Lassen Sie nun die Geste weg und sprechen Sie den Satz in normalem Tempo.
- Genießen Sie den melodiöseren Klang in Ihrer Stimme!
Wetten, dass die Modulation in Ihrer Stimme gut ankommt? Schon bei Ihrer nächsten Begegnung können Sie umso schwungvoller sagen: „Danke, dass Sie sich Zeit für mich nehmen.“ Bewegung in der Stimme wird auch die anderen im Gespräch bewegen und die Atmosphäre positiv beeinflussen.
stimme.at-Autorin: Dr. Lioba Faust