Klangvoll und präsent: So trainierst Du Stimme wie eine Sennerin
Jodeln für die Stimme? Warum eine alte Technik neue Kraft bringt
Stell Dir vor: Eine Sennerin auf einem sonnigen Berg, ihre Stimme hallt durch das Tal, klar, kräftig, mühelos. Was klingt wie ein malerisches Klischee, ist tatsächlich eine effektive Stimmübung mit großer Wirkung: Der sogenannte „Sennerinnen-Jodler“ stärkt Klangfülle und Volumen Deiner Stimme – für Singen und Sprechen.
Warum sind Klang und Volumen so wichtig?
Eine Stimme mit Volumen wirkt präsent, sympathisch und überzeugend. Sie transportiert nicht nur Inhalte, sondern auch Haltung, Emotion und Persönlichkeit. Ohne Resonanz fehlt der Stimme „Fleisch am Knochen“ – sie wirkt dünn, schwach oder unausgeglichen.
Die Lösung? Kopf- und Bruststimme in Einklang bringen
Was ist die Kopf- und Bruststimme?
- Kopfstimme: klingt hell, leicht, resoniert im Gesicht und Schädel
- Bruststimme: klingt voll, tief, resoniert im Brustkorb
Erst wenn beide ausbalanciert zusammenspielen, entsteht dieser warme, tragende Klang, den wir bei professionellen Sprecher:innen und Sänger:innen so bewundern.
Die Übung: „Die Sennerin jodelt am Berg“
So funktioniert die Technik
- Ausgangslage: Stell Dich aufrecht hin, lockere Deinen Kiefer und atme ruhig ein und aus.
- Start im Kopf: Beginne mit einem hellen „jo“ in hoher Tonlage – ganz leicht, fast wie ein Rufen über den Berg.
- Abwärts bewegen: Lass den Ton sanft abwärts gleiten – über Hals, Brust bis in den Bauchraum.
- Wechsle mit Freude: Wiederhole den Wechsel mehrmals – hoch/tief, hell/voll, mit der Vorstellung, dass Dein Jodler durch das Tal schwingt.
- Spüre die Resonanz: Nimm wahr, wo Dein Körper vibriert. Dort entfaltet sich Deine Stimme am besten.
Tipp: Auch ideal als Warm-up vor Reden, Auftritten oder wichtigen Gesprächen!
💡 Conclusio: Bergluft für Deine Stimme
Die Sennerinnen-Methode verbindet spielerisch alte Tradition mit moderner Stimmarbeit. Sie stärkt nicht nur Deine Stimme, sondern bringt auch Freude und Energie in Deinen Tag.
stimme.at-Autorin: Petra Rudolf
Foto: Steffan Schweihofer auf Pixabay