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Heiser nach Corona? So findest du deine Stimme wieder

Log. Sanne Stria

Heiser nach Corona? So findest du deine Stimme wieder

Warum sich deine Stimme nach Covid-19 anders anfühlen kann – und was du dagegen tun kannst

Du bist wieder gesund – eigentlich. Doch deine Stimme klingt rau, heiser oder ermüdet schneller als früher? Damit bist du nicht allein. Viele Menschen berichten nach einer Covid-Erkrankung von anhaltenden Stimmproblemen – besonders, wenn sie während der Erkrankung stark husten mussten.

Der Grund: Der ständige Hustenreiz ist für unsere Stimmlippen wie ein Dauerangriff. Die Kräfte, die dabei entstehen, erreichen Lautstärken von bis zu 130 Dezibel – das ist vergleichbar mit einem startenden Jet. Kein Wunder, dass deine Stimme sich danach verändert anfühlt.


Warum leidet die Stimme so stark unter Husten?

Stimmlippen unter Hochdruck

Beim Husten pressen sich die Stimmlippen fest aufeinander, um Druck aufzubauen – und werden dann explosionsartig auseinandergeschleudert. Diese intensive mechanische Belastung führt oft zu Mikroverletzungen, Verspannungen oder Schwellungen an den Stimmlippen. Und diese bleiben oft bestehen – auch wenn der Infekt längst vorbei ist.


Woran erkennst du eine „Corona-Stimme“?

Achte auf diese Warnzeichen:

  • Deine Stimme fühlt sich schnell müde und kraftlos an.
  • Du verspürst häufig den Drang, dich zu räuspern.
  • Es fühlt sich an, als würde „etwas“ auf deiner Stimme liegen.
  • Du bist von früh bis spät heiser oder rau.
  • Nach kurzer Sprechzeit verändert sich dein Klang deutlich.

Diese Symptome verschwinden in der Regel nicht von selbst – vor allem nicht, wenn du in einem sprechintensiven Beruf arbeitest.


Warum du schnell handeln solltest

Wenn die Stimme über längere Zeit belastet bleibt, ohne dass sie richtig regenerieren kann, drohen dauerhafte Schäden wie:

  • Muskuläre Schwächen
  • Stimmverdickungen
  • Funktionelle Dysphonien

Deshalb ist es entscheidend, die Symptome ernst zu nehmen – und nicht einfach „abzuwarten“.


Was kannst du tun, um deine Stimme zu regenerieren?

1. Fachärztliche Abklärung

Vereinbare einen Termin bei einem/einer HNO-Arzt/Ärztin oder Phoniater:in. Diese Fachleute erstellen einen gezielten Stimmbefund und prüfen, ob organische Veränderungen vorliegen.

2. Logopädische Therapie – je früher, desto besser

Wird dir logopädische Therapie empfohlen, beginne so früh wie möglich. Je schneller du startest, desto besser kannst du deine Stimme wieder aufbauen und Langzeitfolgen vermeiden.

3. Nutze professionelle Unterstützung

Auf folgenden Seiten findest du kompetente Anlaufstellen:

  • 🇦🇹 www.logopaedieaustria.at
  • 🇩🇪 www.dbl-ev.de
  • 🇨🇭 www.logopaedie.ch

Auch auf stimme.at findest du spezialisierte Logopäd:innen, die dir weiterhelfen können.


Fazit: Deine Stimme ist ein sensibles Instrument – kümmere dich um sie

Wenn du nach Covid-19 stimmliche Veränderungen feststellst, solltest du nicht zögern. Frühe Diagnostik und gezielte Therapie können verhindern, dass vorübergehende Symptome chronisch werden.

stimme.at-Autorin: Sanne Stria

Foto: Sammy Williams on Unsplash

7 Antworten

  1. Kristine Petersen sagt:
    27. November 2022 um 10:32 Uhr

    Ich bin am 26.10. An Corona erkrankt und habe immer noch Beschwerden wie Husten, Schlappen ind belegter Stimme. Was kann ich sonst tun? Mein HNO sagt abwarten, bin halt total verschleimt

    Antworten
  2. Dr. Josef Seibold sagt:
    7. März 2023 um 16:12 Uhr

    Ich bin langjähriger Chorsänger und habe nach einer Covid 19 Infektion im Herbst 2022 im oberen Stimmbereich der Basslage einen Höhenverlust einer Terz erlitten, den ich in keiner Weise kompensieren kann und bei dem ich auch kein Besserungstendenz sehe. Mein Sprechstimme und der tiefer liegende Bereich der Singstimme ist normal. Gibt es vergleichbare Erfahrungen ? Eine professionelle Stimmbildung ist an den Grenzen ihrer Möglichkeiten.
    Vielen Dank für eine Antwort.

    Antworten
  3. Dr. Josef Seibold sagt:
    7. März 2023 um 16:12 Uhr

    Ich bin langjähriger Chorsänger und habe nach einer Covid 19 Infektion im Herbst 2022 im oberen Stimmbereich der Basslage einen Höhenverlust einer Terz erlitten, den ich in keiner Weise kompensieren kann und bei dem ich auch kein Besserungstendenz sehe. Mein Sprechstimme und der tiefer liegende Bereich der Singstimme ist normal. Gibt es vergleichbare Erfahrungen ? Eine professionelle Stimmbildung ist an den Grenzen ihrer Möglichkeiten.
    Vielen Dank für eine Antwort.

    Antworten
  4. Cornelia Schifferdecker sagt:
    8. März 2023 um 6:03 Uhr

    Guten Tag,
    Ich hatte im September 2022 eine Corona Infektion.
    Ich bekomme seit Dezember Logopädie da meine Sprechstimme sehr heiser ist und das sprechen für mich sehr anstrengend. Meine höhere Stimme ist fast normal.Jetzt kommt zunehmend Husten dazu ,sodass eine Logopädische Therapie nicht richtig durchgeführt werden kann.
    Warum ist das denn so??
    Über eine Antwort word ich mich sehr freuen.

    Antworten
  5. Linda sagt:
    25. April 2023 um 20:02 Uhr

    Ich habe heute ein extrem spannendes Phänomen bei mir beobachtet: ich hatte letztes Jahr zu Ostern eine Corona Infektion. Seit dem fühlte sich die Stimme beim Singen belegt an. Es wurde besser, ging aber nie weg. Da es mich nicht belastet hat, habe ich werder Medikamente genommen, noch sonst eine Therapie gemacht. Pünktlich zum Jahrestag habe ich einen neuen Infekt der Atemwege bekommen. Heute habe ich das erste Mal, seit einen Jahr meine Stimme wieder im Kopf klingen lassen können. Es fühlt sich so an, als hätte die Heilung gestoppt und brauchte den neuen Infekt, um die Heilung wieder anzustoßen.

    Antworten
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