Die Stimme strahlen lassen

„Ich schau‘ dir in die Augen, Kleines!“, sagt Rick zu Ilsa.

Smart. Souverän. Ganz Gentleman.

Nicht umsonst schrieb diese Szene aus Casablanca Filmgeschichte.

Suchen Sie diese kleine Szene im Internet, drücken Sie auf play und schließen Sie Ihre Augen. Hören Sie mit geschlossenen Augen…

Wie kann eine Stimme derart berühren? 

Und jetzt schauen Sie, wie Humphrey Bogarts Augen jene von Ingrid Bergman finden, für den Bruchteil einer Sekunde miteinander verschmelzen. Diese Szene lebt einzig und allein von Bogarts Umarmung der anderen Art: die Stimme wie zu weiten Flügeln aufgespannt, die Geliebte umhüllend.

Sie können das auch!

Stellen Sie sich vor den Spiegel und sehen Sie sich ins Gesicht. Der Gesichtsausdruck so neutral, wie es nur geht.
Lassen Sie den Unterkiefer locker und ziehen Sie jetzt Ihre Mundwinkel weit nach unten. In 5 Stufen immer weiter hinunter. Haben Sie den tiefsten Stand erreicht, versuchen Sie mal, mit den Augen zu lachen.
Nehmen Sie Ihren Atem wahr. Dann die Mundwinkel wieder locker lassen, die Augen werden weich.
Jetzt ziehen Sie Ihre Mundwinkel – wie zu einem Lächeln – in 5 Stufen nach oben. Achten Sie auf Ihre Augen. Bleiben Ihre Augen unberührt von der Bewegung Ihrer Mundwinkel, gleicht Ihr Gesicht jetzt wahrscheinlich eher einer Fratze.
Letzter Schritt: Ziehen Sie die Mundwinkel noch einmal in 5 Stufen nach oben. Lassen Sie zugleich Ihre Augen weicher werden. So als ob sich Ihre Augen in das sich öffnende Lächeln in Ihrem Gesicht hineinlegen wollten…

Betrachten Sie Ihr Spiegelbild: Was sehen Sie jetzt? Wie fühlt es sich jetzt in Ihnen an? Was ist anders? Geben Sie Ihren Mundwinkeln noch mehr Bewegungsfreiraum, lassen Sie Ihre Augen noch weicher werden. Nehmen Sie Ihren Atem wahr. Wie ist es jetzt?

Wenn Sie das nächste Mal in der U-Bahn oder beim Bäcker stehen, dann erinnern Sie sich, wie schön Sie strahlen können.

Öffnen Sie Ihre Herzfenster, zaubern Sie sich ein Lächeln ins Gesicht! Ihre Augen werden weich, Ihre Stimme folgt. Sie strahlen.

stimme.at-Autorin: Tinka Kleffner

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Foto: Els Fathah on Unsplash