Sehr viele Menschen, die an Covid erkrankt waren, berichten, dass sie übermäßig viel husten mussten. Dieser Husten belastet die Stimmlippen sehr stark. Denn die pressen sich vor dem Husten aneinander, um Druck aufbauen zu können und werden dann mit einem kräftigen Stoß des Ausatmens wieder auseinander „gesprengt“. Neben dem harten physischen Kontakt kann diese Heftigkeit eine Lautstärke von bis zu 130 Dezibel haben, das ist so laut, wie ein startendes Flugzeug!
Daher ist es kein Wunder, wenn Ihre Stimme, wenn Sie wieder gesund sind, nicht so belastbar ist, wie vor der Erkrankung.
Woran erkennen Sie eine Stimmermüdung?
– Nach längerem Stimmgebrauch fühlt sich ihre Stimme müde und kraftlos an. Sie möchten nicht sprechen müssen. Und das nicht für 20-30 Minuten, sondern länger.
– Sie müssen sich häufig räuspern und das belastet die Stimmlippen neuerlich.
– Sie haben das Gefühl, „auf Ihrer Stimme liegt etwas“. Dieses „Etwas“ kann eine Verspannung der Stimmlippen-Muskulatur sein, eine Schwellung oder eine Verdichtung der Oberfläche ihrer Stimmlippen, ähnlich einer Druckstelle an den Zehen.
– Wenn Ihre Stimme von in der Früh an heiser oder rau klingt.
– Oder wenn sie nach kurzer Zeit des Sprechens heiser wird.
All diese Symptome verschwinden NICHT von selbst. Im Gegenteil, wenn Sie in einem Sprechberuf sind, im Verkauf, im Schulbetrieb, in der Beratung, werden sie sich verstärken und können weitere organische Veränderungen an den Stimmlippen, wie eine Muskulaturschwäche, hervorrufen.
Daher: suchen Sie eine/n HNO-Ärzt*in oder Phoniater*in (auf Stimme spezialisierten HNO) auf, diese/r wird einen Stimmbefund erstellen. Wenn Ihnen eine logopädische Therapie empfohlen wird, beginnen Sie diese zeitnah, denn abwarten verschlimmert die Symptomatik nur.
Unter den Mitgliedern von stimme.at befinden sich auch Logopäd*innen.
Weitere Kontakte finden Sie auch auf diesen Webseiten:
www.logopaedieaustria.at für Österreich,
www.dbl-ev.de für Deutschland und
www.logopaedie.ch für die Schweiz.
stimme.at-Autorin: Sanne Stria
Foto: Sammy Williams on Unsplash
7 Antworten
Ich bin am 26.10. An Corona erkrankt und habe immer noch Beschwerden wie Husten, Schlappen ind belegter Stimme. Was kann ich sonst tun? Mein HNO sagt abwarten, bin halt total verschleimt
Ich bin langjähriger Chorsänger und habe nach einer Covid 19 Infektion im Herbst 2022 im oberen Stimmbereich der Basslage einen Höhenverlust einer Terz erlitten, den ich in keiner Weise kompensieren kann und bei dem ich auch kein Besserungstendenz sehe. Mein Sprechstimme und der tiefer liegende Bereich der Singstimme ist normal. Gibt es vergleichbare Erfahrungen ? Eine professionelle Stimmbildung ist an den Grenzen ihrer Möglichkeiten.
Vielen Dank für eine Antwort.
Ich bin langjähriger Chorsänger und habe nach einer Covid 19 Infektion im Herbst 2022 im oberen Stimmbereich der Basslage einen Höhenverlust einer Terz erlitten, den ich in keiner Weise kompensieren kann und bei dem ich auch kein Besserungstendenz sehe. Mein Sprechstimme und der tiefer liegende Bereich der Singstimme ist normal. Gibt es vergleichbare Erfahrungen ? Eine professionelle Stimmbildung ist an den Grenzen ihrer Möglichkeiten.
Vielen Dank für eine Antwort.
Guten Tag,
Ich hatte im September 2022 eine Corona Infektion.
Ich bekomme seit Dezember Logopädie da meine Sprechstimme sehr heiser ist und das sprechen für mich sehr anstrengend. Meine höhere Stimme ist fast normal.Jetzt kommt zunehmend Husten dazu ,sodass eine Logopädische Therapie nicht richtig durchgeführt werden kann.
Warum ist das denn so??
Über eine Antwort word ich mich sehr freuen.
Ich habe heute ein extrem spannendes Phänomen bei mir beobachtet: ich hatte letztes Jahr zu Ostern eine Corona Infektion. Seit dem fühlte sich die Stimme beim Singen belegt an. Es wurde besser, ging aber nie weg. Da es mich nicht belastet hat, habe ich werder Medikamente genommen, noch sonst eine Therapie gemacht. Pünktlich zum Jahrestag habe ich einen neuen Infekt der Atemwege bekommen. Heute habe ich das erste Mal, seit einen Jahr meine Stimme wieder im Kopf klingen lassen können. Es fühlt sich so an, als hätte die Heilung gestoppt und brauchte den neuen Infekt, um die Heilung wieder anzustoßen.