Haben Sie öfter Kopf- oder Ohrenweh? Ist Ihr Nacken verspannt? Verspüren Sie ein Engegefühl im Hals? Sofern Sie andere Ursachen, wie beispielsweise schlecht passende Büromöbel oder Haltungsprobleme ausschließen können, können möglicherweise die „Schlundschnürer“ daran schuld sein.
Diese sind physiologischer, also natürlicher Weise, während des Schluckens aktiv. Der Schluckakt ist seeeehr komplex, stellt er doch sicher, dass Nahrung auch wirklich in die Speiseröhre gleitet und nicht in die Luftröhre abbiegt.
Spüren Sie einmal selbst!
Legen Sie Ihre Hand auf den vorderen Teil Ihres Halses. Die Erhebung, die Sie unter Ihrer Handfläche spüren, ist der vordere Teil Ihres Kehlkopfes. IN diesen Kehlkopf sind von vorne nach hinten unsere beiden Stimmlippen aufgespannt.
Jetzt schlucken Sie!
Sie werden bemerken, dass sich der Kehlkopf unter Ihrer Handfläche nach oben bewegt. Die Schlundschnürer machen ihre Arbeit! Nach dem Schlucken gleitet der Kehlkopf wieder in seine Ausgangsposition.
Bei hoher psychischer Anspannung, wie Trauer oder Depression, lassen diese Schnürer nicht mehr los, bleiben in diesem Haltezustand und begünstigen somit Verspannungen.
Dagegen hilft folgende Übung:
Schließen Sie die Lippen, legen Sie Ihre Hände links und rechts auf Ihre Kieferwinkel, beißen Sie kräftig zusammen und spüren die Konturen des darunterliegenden Muskels. Tasten Sie mit den Fingerspitzen den Verlauf des Muskels ab.
Nun machen Sie ein „langes“ Genick. Lassen Sie Ihre Zunge locker am Mundboden liegen. Senken Sie mit geschlossenen Lippen langsam ihren Unterkiefer und lassen ihn wieder in die Ausgangsposition zurückkommen (12x wiederholen). Damit geben Sie Ihrer Mundhöhle einen großen Raum!
Jetzt senken Sie Ihren Unterkiefer nochmals, aber diesmal mit geöffneten Lippen und lassen ihn wieder in die Ausgangsposition zurück. Die Zahnreihen berühren einander nicht und die Zunge liegt ruhig am Mundboden (7x wiederholen).
Zum Abschluss schließen Sie die Lippen. Ober- und Unterkiefer schweben übereinander, die Zunge liegt ruhig am Mundboden und Ihre Kehle wird weit!
So können Sie selber etwas gegen das Engegefühl in Ihrem Hals machen und Ihre Stimme wird es mit längerer Belastbarkeit danken.
Genießen Sie die gewonnene Weite in Mundraum und Hals!
stimme.at-Autorin: Sanne Stria